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Netz & Stationen

Zahlen und Fakten zur Infrastruktur.

Das Schienennetz Deutschlands besteht aus rund 33.400 Kilometern Strecke bei DB Netz sowie weiteren rund 5.600 km bei anderen Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). Entlang der Strecken liegen knapp 5.400 Stationen von DB Station&Service. Hinzu kommen noch mehr als 100 Stationen anderer Stationsbetreiber.

Für die Nutzung der Infrastruktur erheben die EIU Nutzungsentgelte – die Schienenmaut. Das sind jährlich rund 3,4 Mrd. Euro für die Schienenwege und rund 800 Mio. Euro für die Stationen – und damit ca. 45% der den Aufgabenträgern zur Verfügung stehenden Regionalisierungsmittel.

Das Schienennetz zukunftsfähig machen.

Seit Jahren stößt das System Schiene immer wieder an seine Grenzen, da über eine lange Zeit die Eisenbahninfrastruktur durch den Eigentümer Bund vernachlässigt wurde und sich gleichzeitig die Nachfrage nach Trassenzuweisungen in allen Verkehrsbereichen deutlich erhöht hat. In der Zwischenzeit hat jedoch auch die Bundespolitik die Notwendigkeit zur Sanierung des Bestandsnetzes erkannt und erhebliche Finanzmittel für Instandhaltung und Ausbau der Infrastruktur bereitgestellt.

Dennoch begegnen wir mit dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) noch über Jahre hinweg

  • einem mathematisch überbestimmten System – immer mehr Leistungen auf einem bis vor kurzem schrumpfenden Netz (Streckenstilllegungen seit 1994), mit der Folge, dass Engpässe entstehen, auf denen nicht mehr alle Nutzungswünsche bedient werden können – das sind die Überlasteten Schienenwege (ÜLS),
  • einem Instandhaltungsrückstand für das Bestandsnetz bei gleichzeitigem Bedarf von Modernisierungen sowie Aus- und Neubauten, mit der Folge einer Verschlechterung der Betriebsqualität bis zur jeweiligen Fertigstellung der Sanierung bzw. den Neu-/Ausbau,
  • im europäischen Vergleich hohen Preisen für die Nutzung der Infrastruktur, mit der Folge, dass Nutzungsentgelte einen großen Kostenblock des SPNV ausmachen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsmitteln behindert,
  • und einer fehlenden Elektrifizierung für runde 36 Prozent der im SPNV gefahrenen Zugkilometer, mit der Folge, dass weiterhin der Einsatz von Dieselfahrzeugen bzw. sukzessive Umstellung auf alternative Antriebsformen notwendig wird.

Mit dem Bekenntnis des Bundes deutlich mehr Geld in die Schieneninfrastruktur zu investieren, müssen nun in den nächsten Jahren die Engpässe dringend beseitigt und das System zukunftsorientiert verbessert werden. Für die Instandhaltung der Schienenwege werden zwischen 2020 und 2029 über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III (sog. LuFV III) insgesamt Mittel in Höhe von rund 86,2 Mrd. Euro für Ersatzinvestitionen und Instandhaltung des Schienennetzes bereitstehen, wobei der Bund den größten Teil dieser Summe bereitstellt. Dies bietet eine zehnjährige Planungssicherheit für die Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). Der Bund hat sich außerdem zum Ziel gesetzt bis 2025 mindestens 70 Prozent der Bundesschienenwege zu elektrifizieren. Außerdem gilt es mit dem Etappierungskonzept des Deutschlandtaktes das nötige Werkzeug für eine netzweite und kapazitätsorientierte Planung für zu realisierende Aus- und Neubauprojekte anzuwenden.

Die Stationen als attraktive Systemzugänge gestalten.

Täglich nutzen 21 Millionen Fahrgäste die 5.400 Stationen der DB Station&Service – der größte Teil davon im SPNV. Auch wenn viele von uns zuerst an die großen Hauptbahnhöfe in Hamburg, Berlin, Frankfurt oder München denken, die meisten Stationen sehen völlig anders aus. Nur rund 700 Stationen verfügen überhaupt noch über ein Bahnhofsgebäude. Rund 5.000 Stationen (Klasse 4 bis 7) werden (fast) ausschließlich vom Nahverkehr genutzt und weisen in der Regel nur Basisausstattungen auf. Daher erhebt der Bundesverband SchienenNahverkehr wegweisende Forderungen für zukunftsfähige Stationen: wir benötigen ein Programm für die „Kultivierung“ von Stationen, für einladende und wachstumsfähige Systemzugänge!


Netz und Stationen fit für die Zukunft gestalten.

Um die Qualität der Stationen weiter zu verbessern und die bestehenden Engpässe auf der Schieneninfrastruktur aus Sicht der Aufgabenträger zu identifizieren, stehen unsere Arbeitsgruppen Infrastruktur und Stationen dafür im ständigen Austausch mit Politik und weiteren Stakeholdern.