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Grüne Mobilität

Was ist grüne Mobilität?

Die Antwort ist vielschichtig – doch eines ist klar: der eigene Pkw ist es (unabhängig von der Antriebsart) nicht! Mit dem Begriff „Grüne Mobilität“ wird ein umweltfreundliches und nachhaltiges Verkehrssystem für die dringend notwendige Verkehrswende beschrieben. Dabei soll das Bedürfnis der Menschen sich flexibel im Raum zu bewegen, sowohl im Verdichtungsraum als auch in ländlich geprägten Regionen so umweltfreundlich wie möglich erfüllt werden können.

Dazu muss die Mobilität ganzheitlich betrachtet werden.

Ein einzelnes Verkehrsmittel wird in der Regel dabei nicht die Lösung sein. Das Zusammenspiel im Umweltverbund jedoch schon: Eine sich ergänzende, die Umwelt nur gering belastende Multimodalität zu Fuß, auf dem Fahrrad und in den öffentlichen Verkehrsmitteln – teilweise auch durch die Ergänzung von Car- and Ridesharing. Also von Haustür zu Haustür.

Zusätzlich zur Abkehr von Verbrennungsmotoren im Straßen- und Schienenverkehr ist die Stärkung des öffentlichen Verkehrs elementarer Bestandteil auf dem Weg zur Verkehrswende. Der Begriff „Wende“ zeigt es deutlich: es geht nicht darum, Straßen- und öffentlichen Verkehr gleichermaßen zu fördern. Das Ziel ist vielmehr, den Anteil von Bahn und Bus am gesamten Verkehrsaufkommen deutlich zu erhöhen.

Bislang dominiert der motorisierte Individualverkehr mit über 83 % der gesamten Verkehrsleistung, während der öffentliche Verkehr nur knapp 16 % erbringt. Die folgende Grafik zur Beförderungsleistung im Personenverkehr verdeutlicht dies:

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) konnte seit 2002 seinen Anteil zwar um ein Drittel erhöhen, hat aber mit derzeit ca. 5 % weiterhin ein deutliches Steigerungspotenzial. Doch was bedeuten 5 % Verkehrsanteil eigentlich? Das sind über 735 Mio. Zugkilometer, also für den Fahrgastbetrieb nutzbare Fahrplankilometer und entspricht täglich fünfmal der Entfernung Erde – Mond. Pro Jahr werden im SPNV rund 2,86 Mrd. (2019) Fahrgäste befördert – das bedeutet, dass rechnerisch jede/r Deutsche 34-mal pro Jahr den SPNV nutzt. Auch im Vergleich zum Fernverkehr auf der Schiene dominiert der SPNV: 95 % aller Fahrgäste nutzen den SPNV, während es beim Fernverkehr 5 % sind. Da der SPNV die Klammer zwischen städtischem und dem Fernverkehr darstellt, spielt er für den Schienenverkehr eine zentrale Rolle bei der Verkehrswende. Auch hinsichtlich der Bedeutung bei der Verkehrsleistung, gemessen an der durch die Fahrgäste zurückgelegte Entfernung (in Personenkilometer) zeigt sich die Bedeutung des SPNV: Im Schienenverkehr werden fast 60 Prozent der Personenkilometer durch den SPNV erbracht – auch als Zu- oder Abbringer zum Fernverkehr ergänzt er die weiteren Reisen der Fahrgäste.

Die Elektrifizierung und die Nutzung alternativer Antriebe nehmen weiter Fahrt auf, um den Diesel abzulösen. Allerdings liegt hier noch ein gutes Stück Weg vor uns, da derzeit noch rund ein Drittel aller Verkehre wegen fehlender Oberleitung als Dieselleistung bestellt werden müssen. Erste Projekte zu alternativen Antrieben sind schon durch unsere Mitglieder beauftragt worden und in den nächsten Jahren werden weitere dazu kommen.

Mehr Fahrgäste auf die Schiene.

Das gemeinschaftliche Ziel muss es sein, die Verkehrsmittelwahl maßgeblich zugunsten des öffentlichen Verkehrs, vor allem auch des SPNV, zu verschieben und damit den als Modal Split bezeichneten Anteil deutlich zu erhöhen. Die Corona-Pandemie hatte zu einem weiteren Zuwachs im Motorisierten Individualverkehr geführt und stellte den öffentlichen Verkehr vor große Herausforderungen, um die Fahrgäste zurückzugewinnen. Daher ist es besonders wichtig, nach dem Abklingen der Pandemie mit neuen Ideen und einer umfassenden Mittelausstattung für noch bessere Angebote auf der Schiene zu sorgen und dadurch die Verkehrsmittelwahl der Fahrgäste wieder auf die umweltfreundlichsten Verkehrsträger des öffentlichen Verkehrs zu verlagern. Dafür müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen.