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5. Januar 2021

Jahr der Schiene muss Start für Jahrzehnt der Schiene werden

Jahr 2021 gibt Schiene als nachhaltigem Verkehrsträger eine Bühne // Wichtiges Signal für die Branche in turbulenten Zeiten

Nach einem schwierigen Jahr für die Verkehrsbranche und damit auch für den SPNV wird dem Schienensektor in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk zuteil. Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft wurde 2021 zum „Jahr der Schiene“ bestimmt. Aus Sicht der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (BAG-SPNV) ist dies ein wichtiges Signal, das zu konkreten Fortschritten auch in Deutschland führen muss.

Dem Nahverkehr auf der Schiene Vorrang vor motorisiertem Individualverkehr einräumen

Mit der beginnenden Phase der Impfung der Bevölkerung setzt die Branche nun auf einen klaren Aufwärtstrend für den Nahverkehr auf der Schiene. „Mit dem „Jahr der Schiene“ wird ein wichtiges Signal gesetzt. Doch dieses Motto muss durch konkretes Handeln in 2021 mit Leben gefüllt werden: Dem Schienenverkehr muss Vorrang vor dem motorisierten Individualverkehr eingeräumt werden“ fordert Frank Zerban, Hauptgeschäftsführer der BAG-SPNV, die die Interessen der Aufgabenträger im Nahverkehr auf der Schiene vertritt. „Vor allem ist es nun notwendig, die Bedeutung der Schiene als umweltfreundliches Verkehrsmittel noch stärker ins gesellschaftliche und politische Bewusstsein zu rücken.“

Die Verkehrswende darf sich nicht durch Corona aufhalten lassen

Die Corona-Krise hat das Jahr 2020 stark beeinflusst und wird die Branche auch 2021 auf eine schwere Probe stellen. Zur Bewältigung dieser Krise arbeiten alle Beteiligten – SPNV-Aufgabenträger, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Länder sowie der Bund; aber auch alle Mitarbeitenden im operativen Betrieb – weiterhin eng zusammen. „Der SPNV ist zentraler Bestandteil der Verkehrswende. Sie darf vom Coronavirus nicht aufgehalten werden. Damit die Verkehrswende gelingt, gilt es, den Fahrgästen im Jahr 2021 weiterhin ein hochwertiges Angebot bereitzustellen – dazu benötigen wir auch im zweiten Jahr von Corona die besondere Unterstützung der Politik“ so Zerban weiter.

Entscheidende Themen im Jahrzehnt der Schiene

Die nächsten Jahre sind entscheidend für die Entwicklung des zukünftigen Schienennahverkehrs in Deutschland. So werden in ihnen die Grundlagen für den Deutschlandtakt gelegt. Der zügige Kapazitätsausbau von Schieneninfrastruktur und Stationen ist Voraussetzung für mehr Verkehr auf der Schiene und die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors. Daneben wird über die Digitalisierung der Schiene die Betriebsstabilität und Leistungsfähigkeit der Bestandsinfrastruktur nachhaltig erhöht. „Bei diesen Themen voranzukommen, ist von enormer Bedeutung. Denn nur durch eine Steigerung der Attraktivität des Bahnverkehrs können sowohl die während der Pandemie abgewanderten als auch neue Fahrgäste für das besonders umweltfreundliche und sichere Verkehrsmittel Schiene gewonnen werden“ betont Zerban.

Die Branche hat bereits vor mehreren Jahren erkannt, dass sie die Ziele der Verkehrswende nur gemeinsam erreichen kann. Daher wurden in der Vergangenheit u.a. in den „runden Tischen“ zum Baustellenmanagement und zur Kapazität sowie innerhalb des Zukunftsbündnis Schiene der Austausch von Expertise und die gemeinsame strategische Ausrichtung auf die Weiterentwicklung der Schiene etabliert. „Nun müssen wir die erarbeiteten Ziele und Planungen in die Praxis umsetzen und auch leben. 2021 kann der Auftakt zum Jahrzehnt der Schiene werden, wenn das Handeln aller Beteiligter konsequent und langfristig darauf ausgerichtet wird. Nur so können wir nachhaltig im Sinne der Umwelt und des Klimaschutzes wirken“ so Zerban abschließend.