Skip to main content
13. Oktober 2022

Erst Finanzierung der Bestandsverkehre, dann Klimaticket

BSN begrüßt Vorschlag der Verkehrsministerkonferenz für „Klimaticket Deutschland“ als unabdingbare Paketlösung mit einer Erhöhung der Regionalisierungsmittel

Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) begrüßt die heute von der Verkehrsministerkonferenz (VMK) gemeinsam mit dem Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing getroffene Entscheidung, mit dem „Klimaticket Deutschland“ für 49 Euro eine Nachfolgelösung für das erfolgreiche 9-Euro-Ticket als „Game-Changer“ einführen zu wollen.

Gleichzeitig unterstützt der BSN die einstimmige Position der VMK, dass es nur mit einer gesicherten Erhöhung der Regionalisierungsmittel diese Nachfolgeregelung geben kann.

„Bevor die Länder mit dem Bund die konkrete Ausgestaltung des „Klimatickets Deutschland“ vereinbaren können, ist es unabdingbar, dass der Bund und die Ministerpräsidenten zunächst die Finanzierung der bestehenden Verkehre sicherstellt“, fordert Thomas Prechtl, Präsident des Bundesverbands SchienenNahverkehr.

Durch die in den letzten beiden Jahren stark gestiegenen Energie- und Materialkosten sowie deutlich höhere Löhne ist der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bereits in diesem Jahr unterfinanziert. Der BSN unterstützt daher ausdrücklich die Forderung der Verkehrsministerkonferenz nach zusätzlichen 1,5 Milliarden Euro für die Stärkung und Stabilisierung des bestehenden Angebots im Schienenpersonennahverkehr und einem Ausgleich der gestiegenen Energiekosten in Höhe von 1,65 Milliarden Euro über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds sowie der weiteren Pandemieverluste in Höhe von circa 750 Millionen Euro.

„Es muss allen Beteiligten klar sein, dass das heutige Angebot im Nahverkehr auf der Schiene ohne zusätzliche Finanzmittel des Bundes um bis zu 30 Prozent abbestellt werden muss“, mahnt Thomas Prechtl. „Das neue Tarifangebot macht nur dann Sinn, wenn zumindest das heutige Verkehrsangebot langfristig gesichert ist. Für eine Verkehrswende brauchen wir allerdings eine deutliche Ausweitung des Angebots auf der Schiene.“

Sollte es zu einer Einigung über die Finanzierung auf einer kommenden Ministerpräsidentenkonferenz kommen, werden die Aufgabenträger und die gesamte Branche wie schon beim 9-Euro-Ticket alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um die zeitnahe Einführung des Klimatickets zu ermöglichen.

Bildnachweis: © Holger Jacoby