Am heutigen Schienengipfel, der durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ausgerichtet wurde, war auch der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) aktiv beteiligt.
In der Panelrunde diskutierte BSN-Präsident Thomas Prechtl gemeinsam mit Michael Theurer, parlamentarischer Staatssekretär im BMDV, und weiteren Branchenexperten über „Digitalisierung der Schiene“ – der Königsweg hin zu einem verlässlichen Schienennetz, einem verbesserten Kapazitätsmanagement und einer zügigen Kapazitätserweiterung? Dabei stellte Thomas Prechtl heraus, dass der Flächenrollout für DSD nur dann sinnvoll und erfolgreich sein kann, wenn sich der Bund zur flächendeckenden Umrüstung der Infrastruktur auf DSD klar bekennt und zudem die Finanzierung sicherstellt. Da dies derzeit nicht der Fall ist und weitere grundsätzliche Parameter ebenfalls noch ungeklärt sind, plädierte er dafür, dass alle Akteure sich auf ein zeitlich realistisches und umsetzbares Maßnahmenpaket verständigen. Kurzfristig kann die Digitalisierung von Stellwerken ein Mittel sein, um die Zuverlässigkeit im Schienensystem zumindest zu steigern. Dieses Vorgehen ist, ergänzt um ETCS-Vorbereitungsmaßnahmen, insbesondere dann sinnvoll, wenn es nicht zeitnah gelingt, die Finanzierung für den vollständigen Flächenrollout zu klären. Auf die Frage, ob Kapazitätssteigerungen von mehr als 30 Prozent durch Digitalisierung realistisch sind, entgegnete er, dass er dies hoffe, bisher aber noch zu wenige Erfahrungen vorliegen, um eine realistische Zahl nennen zu können. Der Einstieg in (teil-) automatisiertes Fahren sei allerdings eine wesentliche Voraussetzung für signifikante Steigerungen. Zusätzlich sollte die Zahl der Überleitstellen erhöht und die Blockabstände reduziert werden. Diese Kombination von Maßnahmen könnte zeitnah umgesetzt werden und würde kurzfristig helfen, die Kapazität und vor allem auch die Zuverlässigkeit auf der Schiene zu erhöhen.
Tel.: 030 81616099-0
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