BSN-Hauptgeschäftsführer Zerban auf der InnoTrans
Nach vier Jahren coronabedingter Pause findet vom 20. bis 23. September 2022 wieder die international größte Fachmesse für Bahn- und Verkehrstechnik statt: die InnoTrans in Berlin.
Mit dabei ist auch der Bundesverband SchienenNahverkehr, der durch Frank Zerban, BSN-Hauptgeschäftsführer, vertreten wird. Er ist unter anderem Referent beim „Public Transport Forum – Innovative Strategien für das Gelingen der Verkehrswende – Mobilitätsmarkt zwischen Vision und Wirklichkeit“. Dieses fand am Donnerstag, den 22. September 2022 statt und beschäftigte sich mit neuen Entwicklungen und Trends im öffentlichen Verkehrssektor. Nach einem Einführungsvortrag durch Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, zu den Herausforderungen der Branche und den Möglichkeiten der Digitalisierung präsentierte Frank Zerban in einem Impulsvortrag Innovationen in Verkehrsverträgen. Dabei stellte er heraus, dass der lange zeitliche Vorlauf von bis zu fünf Jahren zwischen Erstellung der Vergabeunterlagen und Betriebsaufnahme sowie die häufig zwölf Jahre lange Vertragslaufzeit dazu führt, dass, die Umsetzung von Innovationen deutlich erschwert wird. Viele Entwicklungen sind auf einen so langen Zeitraum nicht oder nur schwer vorhersehbar.
Als Innovation in Verkehrsverträgen werden in diesem Zusammenhang nur solche betrachtet, die für die Fahrgäste einen unmittelbaren Vorteil schaffen, wie beispielsweise eine verbesserte Fahrgastinformation oder ein noch einfacherer Onlinevertrieb von Fahrscheinen. Um auch in bestehenden Verträgen Innovationen umsetzen zu können, ist es daher ein Lösungsansatz, im Verkehrsvertrag ein über die Jahre angespartes Innovationsbudget vorzusehen. Durch mehrere Vorgaben wie beispielsweise die Pflicht zur Gegenrechnung möglicher Einsparungen, beispielsweise bei Ersatz einer bisher verwendeten Technik, der Verpflichtung aller Beteiligten zur aktiven Unterstützung bei der Umsetzung von Innovationen und eines detaillierten Zeit- und Kostenplans wird dies unterstützt.
In der anschließenden Diskussionsrunde wies Frank Zerban außerdem erneut darauf hin, dass die geplanten Hochleistungsbaumaßnahmen Streckensperrungen von bis zu sechs Monaten Dauer und 70 km Länge zur Folge haben. Durch diese Art des Bauens entstehen gegenüber den bisherigen Bauverfahren deutlich höhere Kosten für den dafür notwendige Schienenersatzverkehr mit Hunderten von Bussen. Daher müssen diese als zusätzliche Baukosten durch die DB Netz getragen werden.