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15. November 2018

BAG-SPNV fordert mehr Kapazitäten in Stationen

„Schon heute planen für Verdoppelung der Fahrgäste bis 2030“ / Hauptgeschäftsführer Frank Zerban spricht auf Dialogforum der DB AG

„Wir benötigen großzügig dimensionierte Verkehrsstationen mit ausreichenden Reserven für eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030“, das war die Kernaussage des Vortrags von Frank Zerban, Hauptgeschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des SPNV (BAG-SPNV), gestern anlässlich des Dialogforums „Qualität und Pünktlichkeit“ der Deutschen Bahn (DB) AG in Berlin. Viele Bahnhöfe und Stationen seien schon heute überlastet, so Zerban weiter. Das gelte insbesondere in den Ballungsräumen wo Durchgänge, Treppen und Bahnsteige zu Spitzenzeiten die Zahl der Reisenden oft kaum fassen können.

DB Station&Service solle daher die Lauf- und Umsteigewege der Fahrgäste in den stark belasteten Verkehrsstationen analysieren und unter Berücksichtigung der anvisierten Verdoppelung der Fahrgastzahlen sukzessive Planungen für Um- und Ausbauten mit deutlich mehr und breiteren Treppen und Unterführungen vorbereiten. Und zwar so, dass Reserven für die Zukunft vorhanden sind. Dabei sei es wichtig darauf zu achten, dass Fahrkarten-, Snack- und Getränkeautomaten, Kioske und Informationstafeln so aufgestellt werden, dass der Weg zum Zug nicht behindert wird. Gleichzeitig sollten die notwendigen Aufstellflächen auf dem Bahnsteig erweitert werden.

Zerban wies in diesem Zusammenhang besonders auf den Deutschland-Takt hin. Spätestens, wenn dieser eingeführt werde, benötigen die Fahrgäste verstärkt kurze und ausreichend dimensionierte Wege für einen zügigen Umstieg – und zwar ohne Hindernisse.

Damit insbesondere die Knotenbahnhöfe für eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen gewappnet sind, werden an vielen Stationen Um- und Ausbaumaßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Stationen notwendig sein. In der neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV III) müsse daher sichergestellt werden, dass solche Maßnahmen künftig auch dann über die LuFV finanziert werden können, wenn in ihnen entsprechende Reserven enthalten sind.

„Wir brauchen keine Shoppingcenter mit Gleisanschluss oder Bauwerke, bei denen künstlerische Aspekte im Vordergrund stehen“, sagte Zerban. „Wir wollen, dass in Zukunft deutlich mehr Fahrgäste die umweltfreundliche Schiene nutzen. Dazu müssen wir zunächst dafür sorgen, dass insbesondere die Knotenbahnhöfe für die Fahrgäste die perfekten Voraussetzungen für einen reibungslosen Bahnverkehr bieten. Wenn es dann darüber hinaus noch gelingt, im direkten Umfeld einen weiteren Mehrwert für die Fahrgäste zu schaffen und eine reine Verkehrsstation in einen Erlebnisbahnhof zu verwandeln, dann haben wir ein wichtiges Ziel erreicht!“