25 Jahre im Dienst der Mobilität
Der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) feiert Jubiläum
Seit einem Vierteljahrhundert prägt der erfolgreiche Zusammenschluss der Aufgabenträger den deutschen Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Zu Beginn der Regionalisierung – Ende der 90er Jahre – lag ein besonderer Fokus auf der Ausweitung und Entwicklung des Wettbewerbs zwischen den einzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Über die Jahre hinweg hat der in Berlin ansässige Verband seine enorme Expertise auf alle Felder des SPNV und auf die Schieneninfrastruktur ausgeweitet. Der BSN ist – unter früherem Namen bis 2021 als BAG-SPNV – kompetenter Ansprechpartner für Bund, Länder, Verbände der Branche sowie für EVU.
Bei der gestrigen Jubiläumsveranstaltung hob Thomas Prechtl, Präsident des BSN, hervor: „Die Erfolgsgeschichte des SPNV fußt auf Mut, Weiterentwicklung und vor allem auf einer konstruktiven Zusammenarbeit. Heute – mehr denn je – stellt sich die Branche gemeinsam den zahlreichen Herausforderungen. Ob veraltete Schienenwege, fehlende Fachkräfte, steigender Kostendruck oder das disruptive Deutschlandticket. Wir gehen diese Themen für die Mobilitätswende mit aller Kraft an“, so Prechtl. Der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, Oliver Krischer, würdigte in seinem digitalen Grußwort das vielseitige Schaffen und wichtige Wirken des BSN.
Im verkehrspolitischen Verband-Dialog sprachen die zwei ehemaligen Präsidenten Dr. Thomas Geyer und Bernhard Wewers sowie der amtierende Präsident Thomas Prechtl und Robert Dorn, Geschäftsführer des BSN, über die Rollenentwicklung des Verbandes im Zusammenhang mit den 30 Jahren der Bahnreform. Dabei konstatieren sie, dass nach außen schauend sich die Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren enorm verändert und beschleunigt hätten. Die Verpflichtung, Daseinsvorsorge zu leisten und den Balanceakt zwischen Anforderungen sowie finanzieller Ausstattung zu halten, ist unter den aktuell prekären Bedingungen kaum noch möglich. Unumgehbare Abbestellungen von Verkehren und der Kampf um den Erhalt des Status Quo seien derzeit brennende Kernthemen – nicht etwa der großflächige Ausbau eines attraktiven Angebots für die Kund:innen im SPNV. In Zeiten von Deutschlandticket und der proklamierten Mobilitätswende muss der Bund seiner Verpflichtung nachkommen und gemeinsam mit den Ländern die Bedürfnisse der Bevölkerung und des Klimaschutzes in priorisieren. Nach innen schauend, kann der Verband stolz auf die Entwicklung sein, waren sich die Diskutanten einig. Der BSN ermöglicht einen Früchte tragenden Austausch zwischen allen Aufgabenträgern und vernetzt sich konstruktiv mit den wichtigen Verkehrsverbänden für eine stetig wachsende Wirksamkeit in Politik und Öffentlichkeit.
Das 25-jährige Jubiläum des BSN war zugleich mit einem emotionalen Abschied und einem energischen Neubeginn verbunden. Nach zehn Jahren verabschiedete sich der bisherige Sprecher der Geschäftsführung, Frank Zerban. In seiner persönlichen Abschiedsrede appellierte Zerban an die politische Ebene, zwar ambitionierte, aber auch erreichbare Ziele zu setzen und diese mit den dafür notwendigen Mitteln zu untersetzen. Nur so könne das eigentliche Ziel, den Menschen das bestmögliche Angebot auf der Schiene zur Verfügung zu stellen, auch erreicht werden. Er übergab die Geschäftsstelle an seinen Nachfolger Jan Görnemann, der ab 1. Juni den BSN zusammen mit Robert Dorn leiten wird.
Intern stünde der Verband vor der Herausforderung, bereits etablierte Kommunikationswege zwischen den 27 Mitgliedern, der Geschäftsstelle und der Politik zu optimieren. Höchstes Ziel sei es, das große Volumen an erheblicher Verantwortung im Kontext verkehrlicher Planungen dem Bund zu kommunizieren und dann mit ausreichend finanzieller Unterstützung aus der Politik tragen zu können. Somit würde – in Bezug auf die auf mehr als eine gute Dekade angelegten komplexen Verkehrsverträge – langfristige Planungssicherheit gewonnen.
Für die interne sowie externe Arbeit dankten Präsident Prechtl und Vize-Präsident Daubertshäuser den wichtigen, ehrenamtlichen zehn BSN-Arbeitsgruppen-Leitungen sowie deren Mitgliedern aus den Kreisen der Aufgabenträger. Ferner dankte Prechtl den Mitarbeiter:innen der Geschäftsstelle für die exzellente Scharnierfunktion zwischen Branche und den Aufgabenträgern.
Bildnachweis: © Alexander Doehring / AVP